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Und täglich grüßt das Murmeltier...

Hallo ihr Lieben!

 

Ja, bevor ihr fragt: wir sind im Bus - vorerst. 

Der Tag begann traumhaft, wenn auch etwas später, nach dem langen Abend gestern. Nach einem leckeren Frühstück riefen wir erneut bei Flix Bus an, zur Bestätigung unserer Sondergepäckstücke. Die Dame am Telefon bestätigte: alles gut! 

Also verbrachten wir einen entspannten Morgen mit Spaziergang und einem leckeren Eis in der Eisdiele mit dem seltsamen Namen "Eis, Eis, Baby". Der Inhaber ist ein weit gereister, älterer Mann der sich seine Rezepte aus allen möglichen Ländern zusammengesucht hatte. Viele Eissorten sind vegan. Ich hätte das leckerste Stracciatella-Eis seit langem, auch Mandel und Salz-karamell waren außergewöhnlich gut. Sehr cool: Annikas Maracuja-Sorbet Schmeckte tatsächlich nach der Frucht und nicht nur nach Zucker. Also sehr zu empfehlen!

Zum Abschied spielten wir in der WG noch eine Runde Siedler von Catan (oder auch die Metastasierer). 

Auf ein neues bauten wir die Räder ab, diesmal in der Gewissheit, unser Sondergepäck mehrfach überprüft zu haben. Mittlerweile sind wir Profis im Fahrrad Auseinander- und Zusammenbauen. (also Ida, wenn ich wieder daheim bin, reparieren wir deinen Reifen...)

Diesmal waren wir auch früher dran, und hatten noch massig Zeit, um unser Gepäck nahe an das Busgleis heranzutragen. Freundlicherweise half uns ein junger Inder, der ebenfalls auf seinen Bus wartete, beim Tragen. Wir kamen ins Gespräch: ganz offenbar müssen wir in Spanien auf unser Gepäck Acht geben. Außerdem sollen wir immer ein Messer griffbereit haben. Vermute mal, er übertreibt ein bisschen. Dennoch haben wir mal Pfefferspray mitgenommen. 

Tja, und dann kam der Bus: gleicher Busfahrer, gleiches Procedere - "no space!" 

Eventuell bin ich diesmal etwas entschiedener darauf eingegangen. Mein Telefonat mit den Leuten von Flix Bus war diesmal jedenfalls weit weniger freundlich. Zunächst hatte ich eine Frau am Apparat, die mich zumindest verstand, allerdings dauerte es trotzdem ewig, bis ich alles erklärt hatte. Dann sicherte sie mir erneut zu, dass Sondergepäckstücke angemeldet waren. Nun wollte ich, dass sie dies unserem Busfahrer mitteilte. Nur - sie konnte kein Spanisch, er kein Englisch - traumhaft! Außerdem störte sie sich daran, dass es sich beim Sondergepäck um Fahrräder handle. Dabei wurde uns versichert, in den richtigen Größen sei dies kein Problem. Auf unserem Fahrschein steht nichts von Fahrrädern - ja klar! Weil diese verdammten Fernbusse außerhalb Deutschlands kaum mit Fahrradanhänger fahren, und man ohne Fahrradanhänger keine Räder dazubuchen kann. Sondergepäck wird ROUTINEMÄßIG telefonisch dazugebucht. Und NIRGENDS steht, dass Räder als Sondergepäck nur in speziellen Taschen transportiert werden dürfen! 

Nunja, um es kurz zu machen: motzend und maulend, hat der Busfahrer unsere Räder nun eingeladen. Jetzt sind wir auf dem Weg nach Strasbourg, wo sich zeigen wird, ob die restlichen Passagiere mit ihrem Gepäck hier auch noch Platz finden. Bis dahin, und wahrscheinlich auch noch länger, müssen wir wohl noch zittern. 

Annika schreibt soeben über Warmshowers eine mögliche Unterkunft in Strasbourg an, nur prophylaktisch. Ich jedenfalls habe eigentlich nicht vor, in Strasbourg nochmal auszusteigen, und ich werde erst entspannt sein, wenn ich mit Sack und Pack in Girona stehe, irgendwann morgen früh...

So bleibt uns nur zu beten, und vielleicht noch ein bisschen den schönen Sonnnenuntergang zu genießen, bis auch die Sonne uns verlässt.